Charisma – Sixpack des Geistes?
![](/fileadmin/user_upload/01_Kundenforum_TriTec_Gruppenbild_.jpg)
Volles Haus im Stadion
Volles Haus im Stadion – so ließe sich die Veranstaltung beschreiben, zu der die TriTec GmbH am 10.10.2024 geladen hatte. Auch wenn sich diese Formulierung nicht auf alle Plätze in den Rängen bezieht, sondern auf einen ausgebuchten Veranstaltungsraum: der große Zuspruch der Gäste war kein Wunder, da Thema wie Referenten einen spannenden Abend versprachen.
![](/fileadmin/user_upload/image00006.jpeg)
Erste Speakerin des Abends war Bettina Nolting. In ihrer Keynote „Charisma – Göttergeschenk oder Skill-Training?“ befragte sie das Thema vor seinem philosophischen wie auch aktuellen Hintergrund. Der Bogen zur unternehmerischen Praxis blieb dabei stets im Blick:
Warum sollte eine Führungskraft Charisma anstreben? Ist Charisma wirklich trainierbar, und wenn ja – wie? Was ist der kleine charismatische Unterschied zwischen Marylin Monroe und Franz-Josef Strauß? Und kann K.I. Charisma?
Mit derartigen oft erheiternden Perspektiven wurde deutlich, welch spannende, vielseitige und gleichzeitig praxisnahe Facetten das Thema bietet, das Bettina als „Sixpack des Geistes“ darstellte.
Eben diese Facetten wurden anschließend von Prof. Dr. Ralf Lanwehr ausgeführt, der dank seiner langjährigen Beschäftigung mit dem Thema gewissermaßen als Charisma-Experte aus dem Vollen seiner praktischen Forschung schöpfen konnte. Ein Kernpunkt seines Vortrags: eigentlich könne es sich niemand leisten, auf Charisma zu verzichten. Schließlich habe das Charisma einer Führungskraft direkten Einfluss auf die Mitarbeitenden – und das alles ohne Mehrkosten: „Nur Worte! Sie kosten nichts! Und bringen so viel!“ Pointiert ließe sich sagen: ohne Charisma ist eine Führungspersönlichkeit bloß eine Führungsperson.
Die gute Nachricht: Charisma sei trainierbar. Dies belegte Prof Lanwehr mittels Analyse charismatischer Redner. Gerade vor dem Hintergrund werden sich manche im Publikum gefragt haben, warum sie bislang vielleicht noch nicht in die Ausbildung ihres Charismas investiert haben.
![](/fileadmin/user_upload/PHOTO-2024-10-16-09-40-40.jpg)
In der zweiten Halbzeit widmete sich Prof. Lanwehr dann den „Klassikern“ Motivation und Wertschätzung. Seine These: Demotivieren sei leicht, motivieren deutlich schwerer – aber möglich. Schließlich wolle niemand nur Dienst nach Vorschrift, sondern vielmehr alle einen guten Job machen.
Dabei legte Prof. Lanwehr seinen rhetorischen Finger auch in die Wunde vieler Unternehmenskulturen: Was passiert, wenn sich ein Unternehmen als große Familie versteht und feiert? Woran kann es liegen, wenn Führungskräfte überzeugt sind, dass sie ihre Mitarbeiter genügend wertschätzen – und die Mitarbeiter das ganz anders sehen? Welchen Einfluss hat hier die negative Verzerrung der Wahrnehmung? Und was ist eine Sympathie-Lücke?
Fesselnd bezog Prof. Lanwehr seine Themen gleichermaßen auf Führung im Unternehmen und auf dem Spielfeld, verglich Führungskräfte mit Trainern und machte deutlich: Menschen achten auf Worte ein bisschen – auf Taten aber sehr viel.